Fluke & Fell – Antarktische Meeressäuger

Zur Unterstützung der Arbeit von Happywhale und anderen Citizen-Science-Projekten können Sie während Ihrer Antarktis-Expedition auf der MS World Voyager aktiv an der wissenschaftlichen Datenerfassung teilnehmen. So leisten Sie einen direkten Beitrag zu gezielter Feldforschung.

Auf dieser Reise treten Sie mit renommierten Wissenschaftlern wie Ari Friedlaender und anderen anerkannten Forschern in Kontakt, die während der Expedition Daten erheben. Gemeinsam mit dem Expeditionsteam haben Sie die Möglichkeit, Seevogelzählungen an Deck durchzuführen, Wal-Sichtungen aufzuzeichnen oder Probenahmen zur Messung von Wasserbedingungen zu unterstützen. Einer der bewegendsten Momente Ihrer Expedition zu den Meeressäugern der Antarktis: Wenn Sie im Zodiac direkt auf den Wellen des Ozeans über tragbare Hydrophone live den geheimnisvollen Walgesängen lauschen.

Durch forschungsgeleitete Sitzungen, interaktive Lernformate und Feldstudien mit Ihrem Expeditionsteam erhalten Sie während dieser Reise ein besonders tiefes Verständnis für die unberührte Polarwelt und und entwickeln eine noch größere Wertschätzung für das fragile Ökosystem.

Bordeigenes Science Hub

Dieser speziell eingerichtete Bereich an Bord der World Voyager ermöglicht es Ihnen, Wissen, Informationen und Erkenntnisse mit Wissenschaftlern, Forschern und Ihren Expeditionsleitern zu teilen.

• Tauschen Sie sich mit Wissenschaftlern, Forschern und Expeditionsleitern über Beobachtungen und Erkenntnisse der Reise aus.

• Nutzen Sie interaktive digitale Displays mit multimedialen Inhalten für eine selbstgeführte Erkundung – auch dann, wenn kein Personal anwesend ist.

• Erfahren Sie, wie verschiedene Methoden der Datenerhebung – darunter Drohnen, Wildtiermarkierungen sowie Gewebe- und Guano-Proben – es ermöglichen, die Gesundheit, Population und Wanderungsrouten einzigartiger Vögel, Wale, Robben und anderer antarktischer Meeressäuger zu untersuchen.

• Besprechen Sie Beobachtungen und analysieren Sie Proben, die während wissenschaftlicher Zodiac-Exkursionen gesammelt wurden, gemeinsam mit anderen Teilnehmern.

Hinweis: Der Science Hub steht Ihnen auch dann zur selbstgeführten Erkundung offen, wenn das Personal anderweitig beschäftigt ist.

Ihre Experten für antarktische Meeressäuger auf dieser Reise

Ari Friedlaender | Friedlaender Lab

Ari Friedlaender, Gründer des renommierten Friedlaender Lab – einer führenden Forschungsgruppe für Meeressäuger an der University of California – erforscht seit 1997 Bartenwale in der Antarktis.

Friedlaender, der diese Reiseroute mitentwickelt hat, und sein Team nutzen modernste Biotelemetrie-Technologien wie Drohnen, Saugnapf-Sensoren und Biopsie-Werkzeuge, um das Verhalten, die Gesundheit und die Wanderungen von Walen zu untersuchen. Ihre Arbeit trägt maßgeblich zur Zukunft des Walschutzes bei.

Während dieser Expedition sammeln Friedlaender und sein Team neue Daten über lokale Walpopulationen und teilen sowohl historische als auch aktuelle Satellitendaten von Markierungen, die in früheren Saisons angebracht wurden. Gleichzeitig verfolgen sie aktiv Wale in der Region.

Diese wertvollen Informationen werden in täglichen Zusammenfassungen präsentiert und sind im Science Hub auf Deck 4 abrufbar.

Research Associate, Happywhale

Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter von Happywhale wird diese Reise begleiten. Happywhale ist eine wissenschaftliche Webplattform, auf der Nutzer Fotos von Walfluken – die einzigartige Markierungen aufweisen – hochladen können, um einzelne Wale zu identifizieren und ihre Bewegungen nachzuverfolgen.

Nach einer kurzen Einführung durch den Happywhale-Experten können Sie aktiv zur digitalen gemeinschaftlich erstellten Datenbank beitragen und erfahren, wie Ihre Beobachtungen helfen, die Wanderungsmuster von Walen besser zu verstehen.

ZODIAC-FAHRTEN

Zodiacs – robuste aufblasbare Boote – sind das Herzstück polarexpeditionärer Erkundungen. Sie bringen Sie zu Orten, die für Schiffe unzugänglich sind, ermöglichen das Erkunden abgelegener Küsten und seichter Buchten und bieten die Chance, Wildtiere zu entdecken. Ihr Expeditionsteam sorgt für sicheres und komfortables Ein- und Aussteigen, während Ihre Zodiac-Fahrer Ihnen spannende Einblicke geben und die Landschaft zum Leben erwecken.

WANDERN

Wanderungen in der Antarktis sind frei gestaltet und werden von Ihrem Expertenteam beaufsichtigt. An jedem Anlandungspunkt werden Begrenzungen oder Wege festgelegt, innerhalb derer Sie sich frei bewegen können. Während Ihrer Wanderung stehen Ihnen Guides zur Verfügung, um Ihre Erfahrung durch Wissen über die Tierwelt, Geschichte und Geografie der Region zu bereichern.

VORTRÄGE

Besuchen Sie Vorträge von erstklassigen Polar-Experten und erfahren Sie mehr über die spannende Geschichte, Biologie, Ornithologie, Glaziologie und Geologie der Region – sowie zu vielen weiteren interessanten Themen.

POLAR PLUNGE

Dieses einmalige Ritual findet nur einmal pro Expedition statt und bietet Ihnen die Gelegenheit, sicher in das eiskalte Wasser der Antarktis zu springen – unter der wachsamen Aufsicht Ihres Teams und natürlich vor den Kameras Ihrer Mitreisenden!

FOTOGRAFIE

Bei der Dokumentation Ihrer Reise geht es nicht nur darum, Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen. Auch schärft sich beim Fotografieren Ihr Blick für die charakterstarken Facetten der Antarktis. Unser Fotografen-Guide hilft Ihnen, Ihre Fähigkeiten zu verbessern und die Schönheit der Polarregionen perfekt einzufangen.

STAND-UP-PADDLEBOARDING

Eine Kombination aus Surfbrett und Kajak: Stand-up-Paddleboarding eröffnet Ihnen eine besonders direkte Perspektive auf die Antarktis. Die Exkursionen finden in kleinen Gruppen in ruhigen Buchten und Häfen bei guten Wetterbedingungen statt und werden von einem Sicherheits-Zodiac begleitet. Eine einmalige Stand-up-Paddleboarding-Tour kann im Voraus in einer von zwei Prioritätsgruppen gebucht werden. Weitere Exkursionen können an Bord gebucht werden, wobei die Gruppenzuteilung per Losverfahren erfolgt.

Paddel-Exkursionen

Wenn Sie am Kajakfahren interessiert sind, aber eine weniger anspruchsvolle Alternative zum Seekajakfahren suchen, ist eine Paddel-Exkursion genau das Richtige für Sie! Die stabilen Sit-on-Top-Kajaks sind ideal für Teilnehmer mit wenig oder keiner Kajakerfahrung. Kleine Gruppen paddeln an ruhigen Tagen – stets begleitet von erfahrenen Guides, die Anweisungen geben und Ihnen helfen, sich mit der polaren Meeresumwelt zu verbinden. Eine einmalige Exkursion kann im Voraus in einer von zwei Prioritätsgruppen gebucht werden. Weitere Touren können an Bord gebucht werden, wobei die Plätze per Losverfahren vergeben werden.

Seekajaking

Stellen Sie sich vor, Sie gleiten durch eine antarktische Bucht, umgeben von majestätischen Eisbergen und Gletschern. Eine Seekajak-Tour bietet eine intensive Möglichkeit, die Umgebung vom Wasser aus zu erkunden. Eine kleine Gruppe von Kajakfahrern kann während der Reise mehrmals paddeln – als Alternative zu Landgängen oder Zodiac-Fahrten.

Die Anzahl der Kajakmöglichkeiten hängt von den Wetterbedingungen ab und Touren finden nur bei ruhiger See statt. Vorerfahrung im Kajakfahren ist erforderlich und die Teilnehmer müssen in der Lage sein, einen Wet Exit (das Verlassen des Kajaks im Wasser) durchzuführen. Anfänger, die sich für das Kajakfahren interessieren, sollten stattdessen an der Paddel-Exkursion teilnehmen.

Wichtige Hinweise:

• Alle kostenpflichtigen Aktivitäten müssen im Voraus gebucht werden.

• Wir empfehlen eine frühzeitige Reservierung, da die Plätze schnell ausgebucht sind.

• Diese Aktivitäten sind nicht im Reisepreis enthalten und müssen vor Reiseantritt gebucht werden.

ENTDECKUNGEN IN EXTREM ABGELEGENEN REGIONEN

In den entlegenen Gebieten der Antarktis bestimmen das Meer, das Eis und das Wetter die Route und die Details Ihrer Expedition. Ihr Expeditionsteam passt den Reiseverlauf an die Bedingungen vor Ort an. Die folgenden Orte sind Beispiele für mögliche Erlebnisse – sei es an Bord des Schiffes, während einer Zodiac-Fahrt oder bei einer Anlandung.

ANTARKTISCHE HALBINSEL

CHARLOTTE BAY

Entdeckt wurde die Charlotte Bay von Adrien de Gerlache, dem Leiter der Belgischen Antarktisexpedition von 1897–1899. Benannt wurde sie zu Ehren der Verlobten von Georges Lecointe, dem stellvertretenden Expeditionsleiter.

Cierva Cove

Diese Bucht beeindruckt mit riesigen Eisbergen und einer spektakulären Gletscherkulisse. Die gewaltige Gletscherwand kalbt regelmäßig und erzeugt dabei eindrucksvolle Eisschollen. Oft sind hier Robben auf den Eisschollen zu sehen, während später in der Saison Buckelwale in den eisigen Gewässern nach Nahrung suchen.

Cuverville Island

Am Eingang des Errera-Kanals erhebt sich diese steile Insel, die mit farbenprächtigen Flechten und Moosen bedeckt ist. An ihrem Nordende befindet sich eine große Kolonie von Eselspinguinen. Je nach Zeitpunkt Ihres Besuchs können Sie beobachten, wie die Pinguine Nester bauen, Eier ausbrüten oder sich um ihre Küken kümmern.

Dallmann Bay

Der flache Meeresboden westlich der East Dallmann Bay wurde von der National Science Foundation als Site of Special Scientific Interest ausgewiesen. Es ist einer von nur zwei bekannten Orten in der Nähe der Palmer Station, die für die Erforschung von Fischen und anderen benthischen Organismen geeignet sind. Zodiac-Fahrten und Paddelaktivitäten (wetterabhängig) finden außerhalb des geschützten Bereichs statt. Die Wissenschaftler an Bord könnten Genehmigungen für Studien haben und teilen ihre Erkenntnisse nach der Rückkehr zum Schiff.

Danco Island

Diese kleine, kuppelförmige Insel ist ein Paradies für Eselspinguine und bietet atemberaubende Ausblicke auf den Errera-Kanal sowie hervorragende Möglichkeiten für Zodiac-Fahrten.

Errera Channel

Dieser Kanal zwischen Rongé Island und der Westküste von Graham Land wurde während der Belgischen Antarktisexpedition von 1897–1899 entdeckt und nach Leo Errera benannt, einem bekannten Botaniker der Universität Brüssel und Mitglied der Belgica-Kommission.

Fournier Bay

Die 13 km lange und 4,8 km breite Fournier Bay liegt an der Nordostküste von Anvers Island. Vermutlich wurde sie erstmals von Dallmanns deutscher Expedition (1873–1874) gesichtet und später von der französischen Antarktisexpedition (1903–1905) unter Jean-Baptiste Charcot kartiert. Charcot benannte die Bucht nach Vizeadmiral Ernest Fournier von der französischen Marine.

Graham Passage

Diese von imposanten Eisklippen gesäumte Passage trennt Murray Island von der Westküste von Graham Land. Sie bietet nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch exzellente Gelegenheiten zur Beobachtung von Meeressäugern.

Neko Harbour

In dieser tief in der Andvord Bay gelegenen Bucht, einst genutzt von der schwimmenden Walfangstation Neko, erinnern nur noch wenige Spuren an diese Zeit. Manchmal nutzen ansässige Eselspinguine Walwirbelknochen als Windschutz für ihre Nester.

Paradise Harbour

Ein weitläufiger Naturhafen, umgeben von Bergen, Gletschern und imposanten Eisklippen. Hier brechen regelmäßig Eisberge von den Gletschern ab – ein idealer Platz für Robben, Pinguine und Seevögel. Auch die argentinische Forschungsstation Almirante Brown befindet sich hier.

Portal Point

Dieses markante Kap an der Nordostseite der Reclus-Halbinsel bietet einen fantastischen Blick auf die Charlotte Bay. Hier befinden sich die Überreste der britischen Hütte Cape Reclus, die von 1956 bis 1958 für Forschungszwecke genutzt wurde. Zudem ist das Kap ein beliebter Aufenthaltsort für Pelzrobben und Weddellrobben sowie zahlreiche Seevögel wie Skuas, Riesensturmvögel und Blauaugenscharben.

Wilhelmina Bay

Diese Bucht, auch liebevoll „Whale-mina Bay“ genannt, ist bekannt für ihre hohe Anzahl an Buckelwalen. Die geschützten, ruhigen Gewässer bieten die perfekte Kulisse für spektakuläre Naturschauspiele, darunter das berühmte Bubble-Net-Feeding, bei dem Wale durch Luftblasen Schwärme von Krill einfangen.

Südshetlandinseln

Aitcho Islands

Diese kleinen Inseln liegen am nördlichen Eingang der English Strait. Hier finden sich Kolonien von Eselspinguinen und Zügelpinguinen. Zudem ruhen sich oft Südliche See-Elefanten und Pelzrobben an den Stränden aus.

Bransfield Strait

Diese Meerenge trennt die Südshetlandinseln von der Antarktischen Halbinsel. Vor rund 200 Jahren wurden die Inseln ihrer Robbenpopulationen beraubt, doch heute sind sie wieder Lebensraum für eine Vielzahl von Wildtieren, darunter Zwergwale, Buckelwale, Orcas sowie Seeleoparden, Krabbenfresser- und See-Elefanten.

Deception Island

Diese kreisförmige Vulkaninsel ist eine der beeindruckendsten Landschaften der Antarktis. Die Einfahrt in die geschützte Kaldera erfolgt durch die enge Passage Neptune’s Bellows. Historisch wurde die Insel für Walfang und wissenschaftliche Forschung genutzt – Relikte der Walfangstationen sind noch heute zu sehen. Die schwarzen Vulkanstrände und der aufsteigende Dampf aus geothermischen Quellen schaffen eine dramatische Kulisse.

Halfmoon Island

Schon 1821 war diese sichelförmige Insel bei Robbenjägern bekannt. Heute ist sie ein geschütztes Naturparadies, das Lebensraum für zahlreiche antarktische Vögel wie Zügelpinguine, Sturmschwalben, Kelp-Möwen, Scheidenschnäbel und Skuas bietet.

Hannah Point

An der Südküste von Livingston Island gelegen, ist Hannah Point bekannt für seine Kolonien von Zügel- und Eselspinguinen – und mit etwas Glück auch von brütenden Goldschopfpinguinen.