Hallo, liebe Eispioniere,

heute möchten wir Ihnen das Thema nachhaltige Flugkraftstoffe – kurz SAF – näherbringen. Ein Thema, das nicht nur die Luftfahrt, sondern auch den Tourismus und unser Reiseverhalten auf lange Sicht beeinflussen könnte.

Bei inventia sehen wir in SAF eine zentrale Zukunftstechnologie für klimafreundlicheres Fliegen – und verfolgen ihre Entwicklung mit großem Interesse. Doch auch wenn nachhaltige Flugkraftstoffe vielversprechend sind, stehen sie derzeit noch am Anfang.

Deshalb setzen wir uns einerseits für die Förderung solcher Innovationen ein – und bieten Ihnen gleichzeitig schon heute die Möglichkeit, den CO₂-Fußabdruck Ihrer Flüge über hochwertige Klimaschutzprojekte zu kompensieren.

Beides gehört für uns zusammen: eine ehrliche Verantwortung im Jetzt und ein engagierter Blick in die Zukunft.

Was ist SAF?

Vielleicht haben Sie den Begriff Sustainable Aviation Fuels – kurz SAF – schon mal gehört. Klingt technisch? Keine Sorge, es ist eigentlich ganz einfach: SAF sind eine neue Generation von Flugtreibstoffen, die nicht aus Erdöl, sondern aus alternativen, erneuerbaren Quellen hergestellt werden – zum Beispiel aus Pflanzenresten, Altspeiseöl oder sogar CO₂ aus der Luft. Spannend, oder?

Das Besondere: Obwohl sie sich im Flugzeugmotor nahezu genauso verhalten wie herkömmliches Kerosin (sie sind chemisch fast identisch), belasten sie das Klima deutlich weniger – über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Und genau deshalb gelten sie als ein wichtiger Baustein für klimafreundlicheres Reisen, vor allem dort, wo ein Umstieg auf Elektroantrieb nicht so einfach möglich ist – also zum Beispiel bei Mittel- und Langstreckenflügen.

SAF im Überblick: Biologisch oder Synthetisch

Nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) kommen in zwei großen Kategorien: solche, die aus biologischen Quellen stammen, und solche, die aus chemischen Prozessen – also synthetisch – hergestellt werden. Die biologischen SAF kommen dabei oft aus pflanzlichen oder tierischen Abfällen, während die synthetischen auf innovativen chemischen Verfahren basieren.

Ein besonderer Vorteil: Einige SAF-Treibstoffe sind sogenannte drop-in-fähig. Das bedeutet, sie können direkt in bestehenden Flugzeugen verwendet werden, ohne dass große Anpassungen notwendig sind – sogar in älteren Modellen.

Andere SAF-Treibstoffe erfordern dagegen ein paar technische Veränderungen am Flugzeug. Diese sind jedoch noch nicht zugelassen.

Ein Techniker betankt ein Flugzeug mit nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF)

Von Frittierfett bis Klärschlamm: Wie wird daraus Flugkraftstoff?

Nachhaltige Flugkraftstoffe können aus einer Vielzahl von Rohstoffen gewonnen werden, die fossile Brennstoffe ersetzen. Dazu zählen gebrauchte Speiseöle, pflanzliche Reststoffe, landwirtschaftliche Abfälle, kommunale Abfälle und Abfallgase.

Derzeit gibt es sieben anerkannte Verfahren zur Herstellung von SAF, wobei die am häufigsten eingesetzten Kraftstoffeoft aus Abfällen wie Frittierfett sowie pflanzlichen und tierischen Ölen – den größten Marktanteil halten. Diese Verfahren werden als HEFA bezeichnet, was für ‘Hydroprocessed Esters and Fatty Acids’ steht – aber keine Sorge, wir lassen die Fachbegriffe beiseite und kommen gleich zum Wesentlichen.

Der Prozess ähnelt der Raffination von Rohöl: Die Öle werden hydriert und dann so umgewandelt, dass sie die gleiche chemische Struktur wie Kerosin erhalten.

Die Innovation endet jedoch nicht hier. Das britische Unternehmen Firefly arbeitet an der Nutzung menschlicher Abfälle wie Klärschlamm als Rohstoff für SAF. Laut James Hygate, dem Gründer von Firefly, produziert jede Person jährlich genug Abfall, um vier bis fünf Liter SAF zu erzeugen – was im Vereinigten Königreich fünf Prozent des landesweiten Treibstoffbedarfs decken könnte.

Warum gilt SAF als nachhaltig?

Stellen Sie sich vor, Sie steigen in Ihr nächstes Flugzeug und wissen, dass der Treibstoff, der es in die Luft bringt, teilweise aus nachhaltigeren Quellen stammt – wie etwa gebrauchten Speiseölen oder pflanzlichen Abfällen. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass dieser Treibstoff im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin den CO₂-Ausstoß drastisch reduziert. Doch was genau macht SAF nachhaltig? Lassen Sie uns das mal genauer anschauen!

Reduzierte CO₂-Emissionen: SAF reduziert die CO₂-Emissionen eines Flugzeugs über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg um bis zu 80 % im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin. Weniger CO₂ in der Atmosphäre bedeutet weniger Beitrag zur Klimaerwärmung – und das ist ein wichtiger Schritt, um die Luftfahrt nachhaltiger zu machen.

Weniger Ruß: SAF verbrennt sauberer und produziert bis zu 80% weniger Ruß – je nach Typ und Beimischung – als herkömmliches Kerosin. Weniger Ruß bedeutet auch weniger Kondensstreifen am Himmel, die zur Klimaerwärmung beitragen. So hat SAF nicht nur einen positiven Effekt auf die CO₂-Emissionen, sondern auch auf andere Klimaauswirkungen des Flugverkehrs.

Weniger fossile Brennstoffe: SAF wird ohne fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Gas produziert. Das bedeutet, dass wir nicht mehr auf Kohlenstoff zurückgreifen, der über Millionen von Jahren in der Erde gespeichert war und bei der Verbrennung CO₂ in die Atmosphäre freisetzt. Stattdessen kommt SAF aus erneuerbaren Rohstoffen und Abfällen, was die Klimabelastung deutlich reduzieren kann.

Klimafreundlicher Herstellungsprozess: Die Produktion von SAF kann – je nach Rohstoff und Verfahren – effizienter und umweltfreundlicher sein. Sie benötigt oft weniger Wasser und Land als viele andere biobasierte Treibstoffe, etwa solche aus Energiepflanzen. Wenn SAF mithilfe von erneuerbarem Strom und CO₂ aus der Luft hergestellt wird, kann der gesamte Prozess theoretisch nahezu CO₂-neutral sein – in der Praxis ist das bislang jedoch selten der Fall. So hilft SAF, natürliche Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten.

Aus Abfall wird Treibstoff: Ein besonderer Vorteil von SAF ist, dass es auch aus Abfällen wie gebrauchten Speiseölen, pflanzlichen Reststoffen oder sogar Müll hergestellt werden kann. Diese Abfälle würden sonst auf Deponien landen und dort zusätzliche Treibhausgase freisetzen. SAF dreht den Spieß um und verwandelt diese Reste in wertvollen Treibstoff – ein echter Gewinn für die Umwelt.

Bessere Luftqualität an Flughäfen: SAF verbessert auch die Luftqualität an Flughäfen. Erste Messungen zeigen, dass der Einsatz von SAF den Anteil an Feinstaub und anderen Partikeln um bis zu 30 % senken könnte. Damit würde SAF nicht nur das globale Klima schützen, sondern auch die Luft an stark frequentierten Flughäfen sauberer machen.

Ein Blick in die Zukunft der Luftfahrt: SAF hebt ab – aber der Weg ist noch lang!

Die Nutzung von nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) steckt weltweit zwar noch in den Kinderschuhen, doch das Potenzial ist riesig.

Bis Juni 2023 haben Fluggesellschaften bereits fast 499.000 Flüge mit SAF absolviert – und die Zahl wächst. Jeden Tag starten derzeit rund 200 kommerzielle SAF-Flüge, und führende Airlines wie Lufthansa, Air France-KLM, SWISS oder United Airlines arbeiten hart daran, SAF-Flüge von einer Ausnahme zu einer alltäglichen Realität zu machen.

Doch um den erwarteten Bedarf von etwa 450 Milliarden Litern SAF bis 2050 zu decken, muss die Produktion deutlich gesteigert werden – schließlich wurden im Jahr 2023 nur rund 600 Millionen Liter produziert. Die Reise hat gerade erst begonnen, aber der Weg ist vielversprechend!

Ein modernes Flugzeugtriebwerk, das mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) betrieben wird

Herausforderungen auf dem Weg zur grünen Luftfahrt: Warum es nicht ganz so einfach ist

SAF ist zweifellos ein aufregender Schritt in Richtung nachhaltigerer Flüge – aber der Weg dahin ist noch lang und voller Hürden.

Obwohl wir schon die ersten Erfolge sehen, wie etwa die ersten SAF-Flüge, macht dieser nachhaltige Treibstoff aktuell nur weniger als ein Prozent des globalen Luftverkehrs aus. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, muss der Ausbau der Produktion jedoch rasant voranschreiten.

Doch was steht diesem Wachstum im Weg? Schauen wir uns die größten Herausforderungen an:

Hohe Produktionskosten: SAF kostet derzeit viermal so viel wie herkömmliches Kerosin. Das macht es für Fluggesellschaften nicht gerade einfach, es in ihre Flotten zu integrieren, ohne die Preise in die Höhe schießen zu lassen. Wenn SAF weiterhin so teuer bleibt, könnte es schwer werden, die breite Akzeptanz zu gewinnen, die wir für eine echte Veränderung brauchen. Preiswerte Alternativen könnten den Fluggesellschaften mehr zusagen.

Fehlende Infrastruktur: Es fehlt an einer umfassenden Infrastruktur für SAF. Um den globalen Bedarf zu decken, brauchen wir ein Netzwerk, das diese Produktion effizient und zuverlässig unterstützt.

Rohstoffmangel: Für die großflächige Produktion von SAF fehlen momentan noch die nötigen Rohstoffe in ausreichender Menge. Ohne genügend nachhaltige Abfälle oder pflanzliche Reste ist eine schnelle Produktionserhöhung schwierig.

Politik im Wandel: Die regulatorischen Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, um den Einsatz von nachhaltigen Rohstoffen wirklich zu fördern. Aber hier bleibt noch viel zu tun.

SAF im Tourismus: Ein Schritt in Richtung nachhaltigerem Reisen

Die Tourismusbranche ist für rund 6.5% der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, wobei Flugreisen, Kreuzfahrten und Unterkünfte einen großen Teil ausmachen. Besonders der Transportsektor hat einen riesigen Einfluss: Drei Viertel der CO₂-Emissionen im Tourismus stammen aus der Luftfahrt.

Angesichts dieser Umweltauswirkungen wird es immer klarer, wie wichtig es ist, nach Lösungen zu suchen, die die negativen Folgen des Reisens minimieren – für den Planeten und kommende Generationen.

Nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) bieten eine spannende Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck der Luftfahrt deutlich zu verringern. Der vermehrte Einsatz von SAF ist für die Tourismusbranche nicht nur ein Schritt in eine grünere Zukunft, sondern auch eine Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben. Fluggesellschaften, die SAF in ihren Flotten integrieren, zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen und sich für eine nachhaltige Reiseoption einsetzen – und sprechen so genau die Reisenden an, die bewusst umweltfreundliche Entscheidungen treffen möchten.

MY Pegasos fährt durch die Insel Seychellen

Der Aufbruch in eine grünere Zukunft

Die Welt der nachhaltigen Flugkraftstoffe (SAF) ist faszinierend und voller Potenzial. Sie verspricht nicht nur eine spürbare Reduktion von CO₂-Emissionen, sondern auch eine Revolution in der Art und Weise, wie wir reisen. Jeder Flug, der mit SAF betrieben wird, ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

Doch die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Die Herausforderungen sind groß – von hohen Produktionskosten bis hin zur notwendigen Infrastruktur, die noch entwickelt werden muss. Aber die Fortschritte, die bereits erzielt wurden, sind ein klarer Hinweis darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mehr über dieses wichtige Thema zu erfahren. Wir hoffen, dass es Ihnen geholfen hat, noch bessere Entscheidungen für eine nachhaltigere Zukunft zu treffen.

Mit polaren Grüßen,
Patricia
Head of Sustainability & Nature Positive Strategy

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